Meine
Analoge N-Bahn
Diese Seite soll meine private Erfahrung mit meiner
analogen Spur-N Modellbahn dokumentieren.
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Die Verkabelung einer Anlage kann oft schwieriger sein als man denkt, denn es gibt vieles was man beachten sollte. Zum Beispiel: Wann benutze ich welches Kabel? Wie und womit Verdrahte ich meine Anlage? Wo und wie oft speise ich ein?
Hier findet ihr Tipps aus meiner Erfahrung.
Meine erste Anlage war von Märklin. Hier waren die Weichen und Anschlussgleise mit kleinen einpoligen bunten Steckern versehen.
Zu diesen kleinen Steckern gab es auch kleine Kupplungen und auch die primitiven Schaltboxen mit je 4 Weichentastern hatten diese kleinen Anschlussbuchsen.
Da ich es zu dieser Zeit nicht besser wusste, kaufte ich auch die 10 m langen bunten Litzen und verlängerte damit die Anschlussschnüre der Weichen.
Immer brav mit Steckerchen und Kupplung. Es war schlichtweg eine Katastrophe.
Nicht nur, dass das Material sehr teuer wurde, sondern die ständigen Ausfälle und Fehlersuche wurden zu einer Tortur.
Umso mehr Weichen, Entkuppler und Signale hinzukamen, umso unübersichtlich wurden diese Leitungen.
Oft dauerte die Fehlersuche länger als das eigentliche basteln an der Anlage.
Nach meiner Ausbildung als Fernmeldeelektroniker wusste ich, wie man es richtig macht.
Bevor man zur Verkabelung schreitet, sollte man sich über folgende Dinge Klarheit verschaffen:
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Arten von Verbindungsleitungen. Einmal das Kabel, was aus mehreren Drähten besteht und der Anschlussschnur, die aus mehren Litzen besteht.
Anschlussschnüre sind zum Beispiel: 230 Volt Zuleitung zum PC, Kaffeemaschinen, Bohrmaschinen, Telefonen usw.. Wie wir sehen, sind es grundsätzlich Leitungen, die ständig bewegt werden.
Ein wichtiger Punkt bei den Anschlussschnüren ist, dass sie immer eine Zugentlastung benötigen. Ist diese Zugentlastung nicht vorhanden, bricht das Kabel genau an der Lötstelle.
Bei einer Modelleisenbahn, die fest montiert ist, werden weder die Gleise, Weichen, Entkuppler, Signale noch die Straßen- und Hausbeleuchtungen bewegt.
Die Verkabelung (wörtlich genommen) der Modellbahn erfolgt mit Kabeln bzw. mit Drähten.
Die einzigen flexiblen Leitungen (Schnüre) sind bei mir die 230 Volt Zuleitung und die Anbindung an mein Gleisbildstellpult (da es verschiebbar ist).
Ich benutze nur Rangierdraht (z.B.: M-YV-Draht 2 x 0,6 / 1,1 mm), wie es in der Fernmeldetechnik üblich ist. Dabei habe ich mir folgendes System ausgedacht:
Drähte | Farben | Verwendung |
---|---|---|
4 Drähte | weiß - schwarz - grün - gelb | Weichen |
1 Draht | rot | gemeinsamer Plus für die Weichen (0,8 mm) |
2 Drähte | weiß - schwarz | Fahrstrom |
2 Drähte | weiß - rot | schaltbare Gleise |
2 Drähte | weiß - braun | Licht |
2 Drähte | weiß - grün | Signale |
2 Drähte | weiß - grau | Entkuppler |
2 Drähte | rot - schwarz | sonstiges |
Die 100 m Trommel gibt es in vielen verschiedenen Farben und mit mehreren Drähten, wie man hier schön sehen kann.
Rechts oben ist eine 100 m Trommel mit 4 x 0,6 mm Drähten und darunter eine 100 m Trommel mit 2 x 0,6 mm Drähten.
Das nächste Bild zeigt einen Weichenantrieb. Gut zu erkennen ist die vieradrige Leitung (weiß/schwarz/grün/gelb).
Der weiße und schwarze Draht dienen zum Schalten und Rückmelden, der grüne und der gelbe Draht sind für die Stromversorgung (polarisiertes Herzstück).
Durch die Festlegung der Drahtfarben, weiß man nun immer, dass es sich um eine Weichenansteuerung handelt, da diese Farbkombination für nichts anderes verwendet wird.
Von der Weiche geht das Kabel nun zu einer zentralen Stelle (Hauptverteiler), wo alle Verbindungen zusammen kommen.
Wenn wenige Kabel benötigt werden, habe ich zur Führung eine normale Kabelschelle gesetzt.
In den Hauptsträngen sind allerdings Rangierösen (Führungsringe) eingesetzt worden.
Der Vorteil der Rangierösen ist, dass sie an einer Seite offen sind.
Das nachträgliche Einziehen weitere Drähte ist somit sehr einfach.
Man kann auch gut erkennen, dass die Drähte nicht gespannt, sondern recht locker verlegt sind.
Dieses ist sehr wichtig, wenn Drähte nachgezogen oder eventuell herausgezogen werden müssen.
Sind die Drähte zu stramm verlegt, gibt es Schwierigkeiten beim Einziehen neuer Drähte.
Einige Modellbahner verwenden hier Kabelkanäle.
Der Vorteil ist, wenn sie geschlossen sind, sieht man keine Drähte mehr.
Der Nachteil ist die Handhabung.
Öffnet man den Deckel, so fallen einem gern die Drähte entgegen.
Auch das Schließen wird zum Fummelkramm.
Mein Hauptverteiler besteht aus Lötleisten (Tannenbaumleisten, weil sie von der Seite wie ein Tannenbaum aussehen), die in der Fernmeldetechnik Anwendungen finden.
Diese Leisten haben in jeder Ebene 4 Lötkontakte und haben 25 Reihen (sprich insgesamt 100 Anschlüsse).
Ich habe für meine Anlage insgesamt neun Leisten montiert.
Bei 49 Weichen brauche ich schon 2 Lötleisten.
Auf dem zweiten Bild kann man die Weichenanschlüsse gut erkennen.
Im Hauptverteiler ist natürlich ein gewisses System vorhanden.
Die Weiche 26 befindet sich genau auf der zweiten Leiste an der ersten Position.
Ich habe es noch nicht gemacht, aber natürlich lassen sich die Leisten auch gut beschriften.
Von diesem Hauptverteiler geht dann ein Kabel zur eigentlichen Elektronik oder zum Gleisbildstellpult.
Da die Leitfähigkeit der Schiene nicht unbedingt die eines Kupferkabels entspricht, muss an mehreren Stellen eine Stromeinspeisung erfolgen.
Es gibt Modellbahner, die zusätzlich eine dickes Kabel unter den Gleisen verlegen, und von dort aus die Schienen versorgen.
Ich konnte mich aber damit nicht anfreunden. Bei mir erfolgt eine Einspeisung an jedem Gleis. Das Peco Flexgleis ist knapp 1 m lang.
Das heißt, bei drei Meter Gleis habe ich drei Einspeisungen.
Die Weichen haben grundsätzlich eine eigene Einspeisung, da sie in den meisten Fällen über Kunststoffgleisverbinder mit der nächsten Weiche verbunden sind.
Die Abstell- und Schaltgleise müssen ja sowieso eine eigene Zuleitung haben.